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Startpreis: 120000.00
1851, 1 bis 9 kr, gemeinsam auf einem Kleinbogen, das berühmteste Stück der österreichischen klassischen Philatelie, nebenbei handelt es sich um das schönere der beiden bekannten 5-Farben-Briefstücke, aus dem Erlass des Handelsministeriums vom 8. Jänner 1851: ... PUNKT 2: ES IST AUCH EIN EIGENER OBLITERIERUNGSSTEMPEL, WELCHER DIE BRIEFMARKEN MIT EINEM NETZ BEDECKT, ANFERTIGEN ZU LASS UND VERSUCHSWEISE IN GEBRAUCH ZU NEHMEN. ..., die Generalpostdirektion wurde beauftragt einen solchen Versuchsstempel herzustellen, um eine effektivere Entwertungsform zu etablieren, da das Handelsministerium aufgrund von diversen Anzeigen von entfernbaren Abstempelungen Handlungsbedarf sah und deshalb neue Stempelarten, Entwertungsarten (Durchlochung) sowie Stempelfarben testen ließ, in Folge wurde ein Kastenstempel BRÜNN mit dem Datum 15.1. (1851) adaptiert und links mit einer Netzstruktur versehen, der vorliegende Kleinbogen mit einem vollständigen Satz der ersten Ausgabe Österreich 1850 wurde entsprechend in Blau entwertet, bei der 3 und die 9 kr wurde die Entwertung zusätzlich mit Tintenstrichen verstärkt, was sicherlich eine gewisse Unzufriedenheit mit dem Ergebnis ausdrückte, interessanterweise wurden in Lombardei-Venetien ähnlich Kasten-Stempel ohne Netzstruktur eingeführt, was auch zeitlich korrelieren würde, weiters kann man natürlich auch den Strahlenstempel WIEN, CZERNOWITZ und ZNAIM als reale Feldversuche dieser Verordnung ansehen, eine Folge des Punktes 3 dieser Verordnung war die Einführung der DINKLER'SCHEN SCHWÄRZE (eine Mischung aus tierischem Firnis, Lampenruß und Eisensulfit) im Jahr 1854 (siehe auch 120 Jahre Vindobona/150 Jahre österr. Briefmarken/Seite 24), es ist keine weitere Dokumentation der Entwertungen dieser oder anderer Verordnung entsprechend erhalten geblieben, rückseitige Hinterklebung von Provera des vertikalen Risses, dieser ist laut Jerger ursprünglich und angesichts der philatelistischen Bedeutung dieses Stückes völlig irrelevant, zumal bildseitig fast unsichtbar, Sammler-Provenance: ex Siegmund Friedl, Louis Nathaniel Rothschild, Rudolf Friedl, Felix Brunner (Prag), Pietro Provera und Helmuth Avi, Verkaufs-Provenance: Rudolf Friedl, Mercurystamps New York (Müller/Bloch) und Huy-Berlingin AG/1994/Los 3514/Titelblatt, Ausstellungen: Paris 1900, Prag 1901, Berlin 1901, Paris 1908, Budapest 1909, Turin 1911, WIPA 1933 (abgebildet in der Festschrift Seite 7, als eines von nur 5 relevanten Stücken in einem hochwertigen Artikel von Edwin Müller mit dem Titel ZUR GESCHICHTE DER ERSTEN ÖSTERREICHISCHEN BRIEFMARKEN)/Paris 1937/Praga 1938 (ausgesuchte Stücke Felix Brunner)/Centenary New York 1945/Philadelphia National Museum 1950/Monte-Carlo 1997 (100 of the Worlds rarest Stamps and Philatelic Documents)/Biennale - National Museum Prag 2020 (2 Rahmen), Literatureferenzen: in Edwin Müllers Handbuch der Entwertungen von Österreich/auf der zweiten Seite des Inhaltsverzeichnisses und Festschrift BIENNALA 2020/Prag/Seite 102-3, Jerger/Band 2 (Grün)/Seite 152 und Ferchenbauer 2008/Band I/Seite 382, mit ausführlichem Attest Dr. Ferchenbauer, sowie signiert Renato Mondolfo und Dott. Giorgio Colla --- eine bekannte Weltrarität von allergrößter posthistorischer Bedeutung, in erlesener Frische und von wahrhaft musealem Charakter! Schätzpreis 400.000€.
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